TECHNIK
Das SIG 550 (Sturmgewehr 90) verwendet die Gewehrpatrone 90, kurz Gw Pat 90 im Kaliber 5,56 × 45 mm NATO, von der Armee auf 5.6 mm aufgerundet. Sie unterscheidet sich nur minimal von der Natomunition M193, die 55 grains wiegt im Gegensatz zur Gw Pat 90 mit 4 g oder 62 grains.
Im Gegensatz zu den meisten Sturmgewehren arbeitet das SG 550 nicht mit einem Direkt-, sondern mit einem Druckpunktabzug, welcher das Präzisionschiessen begünstigt. Durch die geringen Fertigungstoleranzen, den geschmiedeten, kalt gehämmerten und gehärteten Lauf sowie der Gw-Pat-90-Munition zählt das SG 550 zu den präzisesten Sturmgewehren weltweit. Der schwere Lauf ist auch für das für ein Sturmgewehr relativ hohe Gewicht verantwortlich. Um überhaupt einen schweren Lauf einbauen zu können, hat man bei vielen Teilen Kunststoff verwendet, um das Gewicht wieder zu reduzieren. In der unterirdischen 300-m-Schiessanlage des Herstellers im schweizerischen Neuhausen am Rheinfall werden alle Gewehre, die das Werk verlassen, auf ihre Präzision getestet. Die Streukreise mit normaler Schweizer Armeemunition (Gw Pat 90) dürfen dabei in einer 10er-Serie einen Durchmesser von 11 cm nicht überschreiten, ansonsten muss das Gewehr nachbearbeitet werden.
GESCHICHTE
Anfang der 1980er-Jahre suchte die Schweizer Armee einen Ersatz für das Sturmgewehr 57.
Nach Tests mit den Vorgängerversionen SIG 530, SIG 540, SIG 542 und SIG 543 wurde 1981 das Modell SIG 550 im Truppenversuch getestet. Nach zahlreichen Härtetests konnte es 1990 offiziell eingeführt werden. Das Gewehr wird heute von der SAN Swiss Arms AG, Nachfolgerin der SIG Arms AG, hergestellt. Die Bezeichnung SIG 550 änderte sich mit dem Wechsel auf SG 550.